Barbarabier zum 23. Mal angemaischt
Leoben, 21.10.2024 – „Angmaischt is´!“, hieß es zum 23. Mal im Sudhaus der Brauerei in Göss anlässlich des Einmaischens des Barbarabieres 2024. Ab Mitte November kann man die weithin bekannte regionale Bierspezialität wieder verkosten – und dies ausschließlich in den Gaststätten und bei den Barbarafeiern entlang der Steirischen Eisenstraße. Es ist das einzige Bier der Brauunion, dessen „Anmaischen“ feierlich zelebriert wird.
Erstmals vollzog der neue Braumeister Michael Zotter das Ritual des Anmaischens. Assistiert wurde er von seinem Vorgänger Altbraumeister Andreas Werner, von Vertreterinnen und Vertretern aller Knappschaften der Steirischen Eisenstraße und vom Obmann des Vereins Steirischen Eisenstraße Mario Abl. „Das Barbara-Bier ist ein unverzichtbarer Teil des immateriellen Kulturerbes der Region. Das Zusammenkommen bei den Barbarafeiern hält uns zusammen, gibt Gemeinschaft und Stabilität. Dazu gehört auch unbestritten ein gutes Bier“, so der Eisenstraßenvorsitzende, der einmal mehr seine Wertschätzung gegenüber den Knappschaften für ihre Mitwirkung bei allen bergmännischen Brauchtumsaktivitäten betonte.
Ein besonderes Anliegen ist Mario Abl die Öffnung des bergmännischen Brauchtums auch für die Jugend und für Frauen: „Es freut mich sehr, dass Brigitte Huber als Obfrau der Knappschaft Steirerherzen Seegraben heute erstmals beim Anmaischen mit dabei ist, und dass mit Birgit Sandler heuer ein weiteres Mal eine Frau den Sprung über das Arschleder praktizieren wird“. Diese ist schon sichtlich nervös und trainiert seit Wochen fleißig für den Sprung in den Bergmannstand. „Ich freue mich riesig über die Ehre, die bergmännischen Traditionen sind seit Jahren ein Herzensanliegen“, so die Leobener Vizebürgermeisterin. Die langjährige Leiterin des Museumscenters Leoben, Susanne Leitner-Böchzelt, soll zudem zur Eisenstraßenbotschafterin ernannt werden.
Wie soll das heurige Barbarabier nun werden? „Wir geben uns alle Mühe, dass das Barbarabier auch heuer wieder das mit Abstand allerbeste Bier wird, das jemals in der Brauerei Göss gebraut wurde“, so Braumeister Michael Zotter. „Die goldbraune dunkle Farbe stellt die Nähe zum schwarzen Bergkittel her, es wird wie gewohnt ein süffiges Bier mit speziellem Hopfen- und Malzaroma, das perfekt zur kälteren Jahreszeit passt“.
Der Bieranstich erfolgt bei der Barbarafeier des Vereins Steirische Eisenstraße am 17. November im Kulturquartier Leoben, danach kann man sich in den Gaststätten zwischen Niklasdorf und Mariazell vom besonderen Geschmack dieser regionalen Bierspezialität, die sich nicht nur unter Bierkennern mittlerweile größter Beliebtheit erfreut, überzeugen.
Hintergrund zum Barbarabier:
2018 wurden die „Bräuche der Berg- und Hüttenleute an der Steirischen Eisenstraße“ von der UNESCO in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Fixer Bestandteil dieser Bräuche ist das Barbarabier, das auf Initiative des Vereins Steirische Eisenstraße und der Gösser Brauerei zu Ehren der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, gebraut wird. „Dass Bier Heimat braucht, war immer die Devise unserer Brauerei. Es ist Jahr für Jahr eine ehrenvolle Aufgabe, das Barbarabier für die Steirische Eisenstraße“ zu brauen, so Braumeister Michael Zotter.
Am Beginn des Brauprozesses jeden Bieres steht das Anmaischen. Der Maischvorgang ist dabei für die gesamte Bierherstellung grundlegend, entscheiden sich hier doch Farbe und Würze des späteren Bieres. Beim Barbarabier begehen die Gösser Brauer dieses Ritual standesgemäß. Unterstützung erhalten sie dabei Jahr für Jahr von Abordnungen der Traditionsvereine der Berg- und Hüttenleute aus der Region.