2012 war die Steirische Eisenstraße Austragungsort des 1. Österreichischen Sozialfestivals „Tu was, dann tut sich was“. 60 aus der Bevölkerung stammende Ideen konnten mit finanzieller Unterstützung durch die sogenannten „SinnStifter“ umgesetzt werden. 2013 und 2014 erfolgte eine Weiterführung als „Festival der Eigeninitiative“. Das Festival wurde vom Verein Steirische Eisenstraße organisatorisch begleitet. Das von Netzwerk Land preisgekrönte „Tu was“-Festival zur Aktivierung von Eigeninitiative fokussierte als klassisches bottom-up-Projekt auf die Themenkomplexe Demografie, Jugend, Frauen, Gemeinwohl, Soziales und Daseinsvorsorge und lud die Bevölkerung dazu ein, ihre Zukunft zunehmend selbst in die Hand zu nehmen. Das Sozialfestival stellte dafür den geeigneten Rahmen (professionelle Begleitung von Ideengebern aus der Bevölkerung sowie die Möglichkeit der Finanzierung von Kleinprojekten) bereit. Beinahe 100 Ideen wurde zwischen 2012 und 2014 zur Umsetzung verholfen.
Gefragt waren Ideen, die das Miteinander von Generationen und Kulturen fördern, und Armut und soziale Ausgrenzung bekämpfen. Aber auch regionale Wirtschaftsbeziehungen sollten initiiert und ausgebaut, neue Angebote geschaffen (z.B. für Freizeit, Handwerk und Tourismus, für Jugend und Senioren) und generell das Lebensumfeld für Jung und Alt verbessert werden. Das Motto lautete: „Jeder kann etwas für seine Region beitragen“.
Einige erfolgreiche Beispiele waren das „Urban Culture“-Festival „Rostfest“ in Eisenerz, das „Generationenfest“ in Trofaiach und das „Cafe International“ in Leoben, die Beachvolleyballanlage in Landl und die Initiative „Eisenstraßenapfelsaft“, das regionale Schulbuffet in Mautern ebenso wie der Naturlehrpfad in Seegraben und die Angebotserweiterung am Leopoldsteinersee mit Klettergarten und Kneippanlage.
Das Spektrum der eingereichten Projekte war in Summe sehr bunt. Dem Erhalt der Streuobstwiesen mit alten Apfelsorten hatte sich Roswitha Tscheliesnig vom Verein „GenussReich rund um Reiting & Eisenstrasse“ verschrieben und im Rahmen von „Tu was, dann tut sich was“ 10 Tonnen Streuobst in einen schmackhaften Eisenstrassen-Apfelsaft-Cuvee verwandelt.
In der Hauptschule Mautern betreiben die SchülerInnen seit dem Festival ein Schulbuffet, das ausschließlich mit Erzeugnissen der regionalen Produzenten bestückt wird. Ermöglicht wurde das steiermarkweit Aufmerksamkeit erregende Projekt durch den Ankauf einer professionellen Kühlvitrine über „Tu was“.
Eigeninitiative im Bereich „Umwelt & Natur“ bewiesen unter anderem Erich Landner aus Leoben mit der Errichtung eines Naturlehrpfades in unmittelbarer Nähe der Volksschule Seegraben, sowie Harald Auer aus Eisenerz mit der Erstellung eines Höhlenführers über die Steirische Eisenstraße „Tief unten“ in Buchform.
Auch der Leopoldsteinersee stand im Mittelpunkt einiger „Tu was“-Projekte: Über die Alpinsportgruppe Eisenerz wurde ein neuer Felsklettergarten sowie drei Laufstrecken angelegt, der Kneippverein Eisenerz errichtete am Auslauf eine beeindruckende öffentlich zugängliche Kneippanlage.
Weitere Initiativen reichten vom Generationenfest bis zu Integrationsprojekten mit ausländischen Schülern, vom Cafe „International“ – betrieben gemeinsam mit ausländischen Studenten – bis hin zu Projekten mit Behinderten wie Volkstanzen von Schülerinnen mit Klienten der Lebenshilfe oder gemeinsames Turnen. Das Sozialfestival war auch Auslöser für die Einrichtung eines nachhaltigen Sozialfonds für bedürftige Schüler an den 5 Leobener Volksschulen.
Info: www.tu-was.at